4 Tage Hochtourenkurs im Pitztal

Schon länger kribbelt es mir in den Füssen, wenn ich Bilder von Hochtouren bei strahlendem Sonnenschein sehe. Jedoch bin ich vom Typ her eher der „Sicherheitsdenker“ und wollte mich erst aufs Eis bewegen, wenn ich auch die Grundlagen der Spaltenbergung etc. gelernt habe. Und nun war es endlich soweit: Ich habe an einem 4-tägigen Hochtourenkurs der Bergschule Mountain Elements teilgenommen.
Am Donnerstagmorgen gings los.Gemeinsam machte sich unsere Gruppe (4 Mädels und ein Mann 😉 mit dem Bergführer Hubertus (Hubsi) Lindner von Mandarfen auf den Aufstieg zum Taschachhaus. Schon unterwegs erfuhren wir einiges über den Gletscher Rund um die Wildspitze und auch speziell darüber, wie sich der Gletscher in den letzten Jahren verändert hat. Auf dem Taschachhaus angekommen, bezogen wir erstmal unser Lager um im Anschluss gleich mit der Theorie loszulegen: Alles rund um den Gletscher (welche Spalten gibt es, welche Zonen, was passiert wo, wie „bewegt“ sich ein Gletscher, usw.), Wetterkunde, Alpine Gefahren und Materialkunde inkl. Rucksackpacken.
Am zweiten Tag ging es dann gleich früh los auf den Gletscher. Im ersten Moment war es schon ein recht seltsames Gefühl auf Steigeisen zu gehen. Hubsi erklärte uns ganz genau wie wir die Steigeisen in welchem Gelände verwenden müssen, welche Geh- und Steigtechniken es gibt und in diversen Parcours konnten wir ausgiebig üben.
Im Anschluss daran ging es dann das erste Mal in der Seilschaft am Gletscher weiter nach oben bis wir eine „schöne“ Spalte gefunden hatten um die Spaltenbergung mit der losen Rolle zu üben.
Der dritte Tag fand wieder komplett am Gletscher statt. In der Seilschaft stiegen wir den Gletscher höher hinauf um ein Gefühl für die Wegfindung am Gletscher zu bekommen. Besonders durch die vielen Querspalten ist es erstmal gewöhnungsbedürftig gefühlt die doppelte Strecke im Zick-Zack zu laufen. Nach der Brotzeit beschäftigten wir uns damit wie wir Sicherungspunkte setzen können (T-Anker, Eisschraube, Eissanduhr), simulierten die Rettung in der 3er Seilschaft und konnten das erste Mal auch die Selbstrettung in der Spalte üben. Zurück auf der Hütte schauten wir uns noch die Karte und den Umgang mit dem Kompass genauer an, bevor der Tag mit einem hervorragenden Abendessen (das Essen am Taschachhaus ist wirklich großartig) abgerundet wurde.
Am letzten Tag des Kurses beschlossen wir in der Nähe der Hütte zu bleiben und die Selbstrettung am Nebengebäude/Winterrraum des Taschachhauses zu üben. Auch, wenn man es in der Realität nicht unbedingt erleben möchte (also in die Spalte zu stürzen und sich selbst befreien zu müssen), hat das Üben am Seil wirklich nochmal viel Spaß gemacht. Es ist einfach toll, wenn man verschiedene Seiltechniken lernt und diese dann auch testen kann.
Als Abschluß gabs nochmal eine Runde Kaffee und Kuchen auf der Hütte, bevor wir den Weg ins Tal angetreten haben :-).
Fazit:
Der Hochtourenkurs von Mountain Elements war einfach super. Unsere Gruppe hat schnell zusammen gefunden, die Stimmung war immer gut, wir haben verdammt viel gelernt und unser Bergführer Hubsi wurde nicht müde uns immer noch mehr zu erklären. Der Kurs war also rund-um gelungen und ich kann ihn vollends empfehlen, wenn man plant sich „aufs Eis“ zu bewegen 🙂